Objekt? Subjekt!

Uns wird früh beigebracht, dass in unserer Attraktivität und Gefälligkeit eine Macht läge. Etwas ermächtigendes. In einer Welt, in der die Chancen und Möglichkeiten für alle Geschlechter gleich verteilt wären und ein “Nein” eine sichere Option, etwas absolutes und unanfechtbares wäre, so würde das gelten.
Ein “Nein” ist aber weder absolut noch unantastbar. Es ist bestenfalls eine Diskussionsgrundlage. Schlimmstenfalls egal.

Die sexuelle Objektifizierung von weiblichen Körpern -und Frauen im Allgemeinen- ist so alltäglich und überpräsent, dass wir sie kaum noch als solche wahrnehmen können. Sex macht Spaß. Frauen sind Sex. Frauen sind Spaß.

Inhaltsverzeichnis

“Sex sells”

Einer der großen Slogans unserer Zeit.
Einer der größten Mindfucks noch dazu.

Das Berliner Marktforschungsinstitut Dalia Research veröffentlichte 2016 die Ergebnisse einer Onlineumfrage, wonach 7,4% der befragten Deutschen sich als LGBT identifizieren. Wenn wir also ganz platt annehmen, dass die restlichen 92,6% hetero sind und es etwa genauso so viele Männer wie Frauen gibt, weshalb sehen wir quasi immer und überall objektifizierte Frauen?
Wo sind die für die heterosexuellen Frauen ansprechend präsentierten Männer?
Eine gute und legitime Frage, oder?
Weil es eben nicht um Sex geht. Es geht nicht um sich gegenseitig anregende Subjekte. Es geht schlicht um die Objektifizierung des weiblichen Körpers. Frauen als Objekte und Handelsware.

Dichotomie

Seit einiger Zeit scheint es auch in verschiedenen feministischen Kreisen als empowernd zu gelten, Sexobjekt zu sein oder sein zu wollen.
Sprechen wir mal über sexuelle Objektifizierung.

Dichotomie ist ein cooles Wort. Ich mag es.
Eine schnittfreie Struktur aus zwei Teilen, Kurz also sich zwei gegenüberstehende Kategorien wie Ja/Nein , schwarz/weiß, aktiv/passiv so auch Subjekt und Objekt.

Ein Objekt ist ein Gegenstand, ein Ding, ein entmenschlichtes Wesen.
Ein Subjekt ist ein mit Bewusstsein ausgestattetes, denkendes, erkennendes, handelndes Wesen.
Subjekte agieren an Objekten.
Objekte sind Teil der Handlung eines Subjekts und als solche selbst Handlungsunfähig.

Das heißt, selbst wenn ein Mensch es schafft zum absolut perfekten Sexobjekt zu werden, so bleibt dieser Mensch immer ein Objekt.
Der Wandel vom passiven Objekt zum aktiven Subjekt passiert nie.
Ganz egal wie sehr versucht wird sich das einzureden, ganz egal welche Benefits, Goldsternchen und Gummipunkte von den Subjekten dafür gesammelt werden.

Es ist nichts empowerndes daran, Objekt unter Subjekten zu sein.


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