Schwimmflamingo in Pool
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Von Eltern und Flamingos

Flamingos und wir Eltern haben mehr gemeinsam, als man zunächst denken würde. Nicht nur teilen wir die zweibeinige Natur, sondern auch die Art und Weise, wie das Elternsein uns formt, prägt und manchmal sogar unsere Farbe verändert.

Eltern und Kinder – Nicht nur Storch und Rabe

Vögel haben in meinem Leben schon immer eine besondere Bedeutung gehabt, besonders Flamingos. Wie ich bereits in „Sommerlieblinge III“ erzählt habe, verbinde ich eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens mit diesen faszinierenden Geschöpfen.

Auf einer Terrasse in Sousse erlebte ich einen unvergesslichen Moment: Schwärme von Flamingos zogen in perfekter Formation über uns hinweg. Der Himmel leuchtete in tiefstem Afrika-Blau, die Sonne tauchte alles in goldenes Abendlicht, während diese wundervollen rosa Vögel sanft über unsere Köpfe hinweg glitten.

Seit jenem magischen Abend verkörpern Flamingos für mich das einzigartige Gefühl des Sommers. Bei meiner tieferen Beschäftigung mit diesen eleganten Geschöpfen entdeckte ich eine bemerkenswerte Parallele, die sie mir noch näher und sympathischer machte.

Flamingos – Eltern sein – Man sieht es ihnen an

Das Leben von Flamingo-Eltern ähnelt in vielerlei Hinsicht dem unseren. Nicht nur durchlaufen beide während der Aufzucht ihrer Jungen körperliche und emotionale Veränderungen, sondern diese Veränderungen sind auch äußerlich sichtbar.

Während der Brutzeit verlieren Flamingos ihre strahlende Farbe, die sie normalerweise durch die Aufnahme von Carotinoiden aus ihrer Nahrung erhalten. Die intensive Färbung ihrer Federn signalisiert, dass sie reich an diesen Nährstoffen sind. Doch wenn sie ihre Küken großziehen, geben sie einen Großteil dieser Nährstoffe durch die Produktion von Kropfmilch an ihre Jungen weiter. Diese spezielle Milch wird direkt im Kropf gebildet und ist reich an Proteinen, Fetten und anderen wichtigen Nährstoffen, die für das schnelle Wachstum der Küken entscheidend sind.

Der Kropf dient als temporärer Speicherplatz und eine Vorverdauungsstätte für die aufgenommene Nahrung, bevor sie weiter in den Magen gelangt. Die Kropfmilch wird durch Regurgitation direkt an die Küken weitergegeben und spielt eine entscheidende Rolle in den ersten Lebenswochen, bis die Küken stark genug sind, um feste Nahrung zu sich zu nehmen.

Diese intensiven Fürsorgeaufgaben kosten die Flamingos viel Energie und Nährstoffe. Manchmal führt der Mangel an Carotinoiden dazu, dass ihre rosa Farbe verblassen kann – manche werden sogar grau. Doch ähnlich wie bei uns Menschen kehrt die Farbe zurück, wenn die Kinder selbstständiger werden und die Eltern mehr Zeit für Erholung und Selbstfürsorge finden.

Das Pink kehrt zurück

Vielleicht waren wir alle einmal grau – ich weiß es sicher. Doch das Pink kann zurückkommen. Es ist niemals für immer verloren. Mit zunehmender Selbstständigkeit unserer Kinder und der Möglichkeit, wieder regelmäßig zu essen und zu schlafen, kehrt immer mehr Farbe in unser einst strahlendes, aber über die Jahre verblasstes und erschöpftes Gefieder zurück.

Auch die grausten, verblasstesten Flamingos können wieder strahlen.



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