Ein Selfie einer Frau mit rotem Schaltuch und roter Jacke. Keine Perfektion aber völlig in Ordnung.

Perfektion mal anders

Alles was es wert ist getan zu werden,

ist es wert schlecht getan zu werden.

Perfektion mal anders.

Perfektion ist ein Arschloch. Ich bin sehr perfektionistisch, was nicht immer unbedingt zu meinem Vorteil ist. Ich neige dazu, Dinge lieber nicht zu tun, als sie nicht 100-prozentig zu tun. Und das ist ehrlich gesagt ziemlich oft ziemlich bescheuert.

“Wenn du etwas machst, dann mach es richtig.”

Das war lange Zeit einer der prägendsten Sätze meines Lebens. Alles immer so gut und perfekt wie möglich. Wenn mir von Anfang an klar war, dass ich etwas nicht gut schaffen werde, habe ich es oft lieber nicht getan.

Warum sollte etwas, dass es überhaupt wert ist getan zu werden, schlecht getan werden?

Und das vielleicht sogar mit Anfang an, mit dem Wissen, es nicht gut zu machen?

Die letzten Jahre waren anstrengend. Corona, der Unfall von Herrn Kornblume und alles, was damit zusammen hängt, hat mich dazu gezwungen vieles nicht nur zu überdenken, sondern es neu zu denken.

Jetzt, mit ein wenig Abstand, erscheint mir das alles ziemlich bescheuert.

Am prägendsten war die Erkenntnis, dass alles, was es wert ist, getan zu werden, es eben auch wert ist, schlecht getan zu werden.

Dass es nicht darum geht, etwas perfekt zu tun, sondern es überhaupt zu tun.

Ob es nun darum geht, nur den Tisch abräumen, weil das Esszimmer im Chaos versinkt, es 1.500 Schritte statt 10.000 sind oder gemeinsam kuschelnd einen Film zu sehen, statt einen Ausflug zu machen.

Es ist etwas.

Es ist ein sauberer Tisch, 1.500 Schritte und gemeinsame schöne Zeit.

Das ist viel mehr als nichts und manchmal, ich nichts einfach die deutlich schlechtere Alternative.

Und für mich habe ich festgestellt, dass etwas schlecht zu tun und sich dabei gut zu fühlen besser ist, als etwas perfekt zu tun und zu riskieren, anderes aus den Augen zu verlieren oder selbst darunter zu leiden.

Ich habe angefangen vieles zu tun, von dem mir klar war, dass ich nicht gut oder gar perfekt darin sein werde und es ist egal. Das Esszimmer ist oft chaotisch aber der Tisch ist meist frei und es stehen Blumen dort. Etwas, das ich mir mit meinem perfektionistischen Anspruch nie erlaubt hätte. Die wunderschönen Blumen in einem chaotischen Raum? Welche Verschwendung.

Heute sehe ich sie als eine wunderschöne kleine Insel im Chaos. Für die ich dankbar bin und an der ich mich freue. Denn da ist nicht nichts.

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